Weltall … Unendlichkeit …
Ein kleiner Stern leuchtet, er fängt an zu rennen, hüpft von Sonne zu Sonne.
Der Stern wird größer, er fängt an zu pulsieren, er wird heller.
Ein anderer Stern schließt sich ihm an, und noch einer.
Es werden immer mehr, Sterne die pulsieren, Sterne die heller werden.
Ein Stern hat sich verirrt, er ruft um Hilfe. Aber um ihn herum sind nur große, alte Sonnen, die zu müde sind, ihm zu helfen.
Er fängt an zu singen, er erzählt mit diesem Lied seine Geschichte. Wie er entstand, wie er wuchs … (… während er das erzählt beginnt um ihn herum alles lebhaft zu werden …) … wie er Leben hervorbrachte, wie das Leben sich selbst vernichtete … (…die Sonnen hören ihm geduldig zu…) … wie er lernte zu springen, und wie er sich den anderen Sternen anschloß. (… Sein Lied klingt langsam aus … Als der Stern ruhig ist, und auf irgendeine Reaktion wartet, fängt eine große alte Sonne an, eine der ältesten Sagen des Universums zu erzählen …)
Vor allzu langer Zeit gab es ein Menschenwesen, das von den anderen seiner Art »Gott« genannt wurde, obwohl es sich nicht von den anderen seiner Art unterschied. Es war traurig, dieses Menschenwesen, über sein Schicksal, und es weinte bittere und salzige Tränen. Es merkte nicht, wie sich neben ihm ein Stern für ihn zu interessieren schien. Der Stern war berührt von dem Schicksal des Menschenwesens. Aber trotz der Länge der Zeit für das Menschenwesen, für den Stern war dies alles nur der Hauch eines Augenblickes. Der Stern verlor kein Mitleid mehr, als er sah, wie endlich die Zeitspanne des Seins für das Menschenwesen war. (… Die Sonne hört auf zu erzählen …)
Der Stern fängt an zu um die Sonne zu tanzen, er fängt an zu lachen. Andere Sterne tun es ihm gleich, sie haben einen der ihren gefunden. Sie lachen. Ein Stern lacht, zwei Sterne lachen, drei Sterne lachen. Alle Sterne lachen, und sie tanzen. Und wieder fängt ein einzelner Stern an, etwas zu singen.
Er erzählt von anderen Sternen, die es geben soll, woanders. Alle Sterne wundern sich über das, was der Stern erzählt, aber sie hören ihm weiter zu. Der einzelne Stern schwärmt von anderen Sternen, die er zufällig irgendwo mal leuchten gesehen hat. Er erzählt den anderen Sternen etwas, das sie nicht glauben wollen. Doch plötzlich fängt ein anderer Stern an mitzusingen. Er singt von der Unendlichkeit, von der Weite und Ferne, von Sternen, die nicht leben, von Gebilden der Menschenwesen, von Menschenwesen, die Sterne bewohnen, von Menschenwesen, die im Weltall umherfahren in Gebilden aus Hitze und Kälte.
Der Stern hält inne mit dem Erzählen, als sich ihnen etwas nähert. Ein Gebilde aus Hitze und Kälte, Menschenwesen. Menschenwesen – Wesen des Vergänglichen, des minimalen Etwas, Mikrowelten bewohnend, geschaffen durch Zufall.
Die Sterne harren aus, die Menschenwesen harren aus. Die allererste Begegnung. Leben flutet in das Gebilde aus Hitze und Kälte. Menschenwesen in Hüllen, die glänzen, verlassen das Gebilde. Menschenwesen, ein Schwarm von ihnen. Trotz allem sehen sie verloren aus in der Unendlichkeit. Des Menschenwesens Wesen ist begrenzt, nicht für die Unendlichkeit geschaffen. Für die Menschenwesen leben die Sterne nicht, für die Sterne leben die Menschenwesen nur einen Augenblick.
Sterne und Menschenwesen harren noch immer aus.
Die Unendlichkeit hat Besitz ergriffen von der der Zeit der Sterne und Menschenwesen. Die Unendlichkeit tanzt um die Sonnen, Sterne und Menschenwesen herum, besessen von dem Verlangen, alles zu besitzen. Für die Unendlichkeit ist das Weltall ein Spielfeld. Ein Spielfeld des Todes, ein Spielfeld des Lebens, und ein Spielfeld des Stillstehens. Unendlichkeit, Hüterin des Weltalls und der Zeit.
Unendlichkeit.